Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Klimaschutz & Verkehrssektor

Verkehrssektor erreicht Klimaziele im Jahr 2020

Das Klimaschutzgesetz legt verbindliche Ziele für Treibhausgasemissionen in jedem Sektor fest. Im Jahr 2020 sanken die Emissionswerte um 8,7 Prozent im Vergleich zu 2019, wie aktuelle Daten des Umweltbundesamtes zeigen. Damit hat Deutschland seine Klimaschutzziele für 2020 erreicht. Die Minderung ist jedoch zu rund einem Drittel auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen, vor allem im Verkehrs- und Energiesektor.

Die Treibhausgasemissionen des Verkehrs sanken 2020 um 19 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr.
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In Deutschland wurden im Jahr 2020 rund 739 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt, das sind rund 70 Millionen Tonnen weniger als 2019. Damit hat Deutschland seine Klimaschutzziele für 2020 eingehalten. Das geht aus den  Emissionsdaten des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die erstmals nach den Vorgaben des Bundesklimaschutzgesetzes vorgelegt wurden.

Corona-Pandemie für den Rückgang verantwortlich

Seit 2020 legt das Klimaschutzgesetz kontinuierlich sinkende Jahresemissionsmengen für die Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft fest. Fortschritte bei der nationalen Treibhausgasminderungsquote gab es dabei in allen Bereichen, besonders in der Energiewirtschaft. Die verfügbaren Daten zeigen aber auch, dass gut ein Drittel der Minderungen auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Vor allem im Verkehrs- und Energiesektor werden die Auswirkungen des Lockdowns und den Einschränkungen bei Produktion und Mobilität deutlich.

Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor 2020

Die Treibhausgasemissionen des Verkehrs liegen mit 146 Millionen Tonnen CO2 unter der im Bundesklimaschutzgesetz für 2020 festgelegten Jahresemissionsmenge von 150 Millionen Tonnen CO2. Der Hauptteil dieser Minderung ist laut UBA darauf zurückzuführen, dass während des ersten Lockdowns weniger Auto gefahren wurde, vor allem auf langen Strecken. Ein mit rund 2 Millionen Tonnen kleinerer Teil der Minderung ist auf niedrigere CO2-Emissionen neuer Pkw unter anderem durch den Anstieg der Neuzulassungen von Elektroautos zurückzuführen sowie auf mehr Biokraftstoffe aufgrund der höheren Beimischungsquote. Die Fahrleistung der Lkw lag im Vergleich zum Vorjahr nur wenig niedriger. Einen deutlichen Corona-Effekt gab es ebenso beim inländischen Flugverkehr, der 2020 fast 60 Prozent weniger CO2 verursachte – insgesamt rund 1 Millionen Tonnen weniger.

Die Entwicklung eines weitgehend treibhausneutralen und umweltfreundlichen Verkehrssystems voranzutreiben, hat sich die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zum Ziel gesetzt. Die AG 1 „Klimaschutz im Verkehr“, die von e-mobil BW-Geschäftsführer Franz Loogen geleitet wird, identifiziert geeignete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Erreichung des Sektorziels 2030 unter Berücksichtigung ihrer Wechselwirkungen in Ökonomie und Gesellschaft. Hierfür hat die Arbeitsgruppe einen Zwischenbericht sowie zwei Werkstattberichte zu den Themenbereichen Antriebswechsel bei Nutzfahrzeugen und Alternative Kraftstoffe vorgelegt. Ein Gesamtbericht mit weiteren Handlungsempfehlungen wird bis Sommer 2021 erstellt.

Quelle: BMU

Die Treibhausgasemissionen des Verkehrs liegen unter der im Bundesklimaschutzgesetz für 2020 festgelegten Jahresemissionsmenge.
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