Der Klimaschutz stellt eine der besonderen Herausforderungen unserer Zeit dar. Deutschland ist bindende internationale Verpflichtungen eingegangen: Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 sinken, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels einzudämmen. Für den Verkehrssektor bedeutet das eine Reduktion von 48 Prozent bis 2030.
Trotz gestiegener Effizienz der Fahrzeuge, sind die Treibhausgasemissionen - abgesehen vom pandemiegeprägten Jahr 2020 - bislang nicht gesunken. Der Grund: Immer mehr Verkehr durch mehr Pendler oder Päckchen sowie der Trend zu größeren und schwereren Fahrzeugen. Es gilt, die CO2-Emissionen des Verkehrssektors deutlich zu reduzieren, ohne Mobilität zu beschränken, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft auf’s Spiel zu setzen oder die soziale Teilhabe zu gefährden. Auf den ersten Blick scheinen diese Herausforderungen unvereinbar zu sein. Die Landesagentur e-mobil BW engagiert sich – unter anderem beim Expertenbeirat Klimaschutz in der Mobilität (EKM) – dafür, diesen scheinbaren Widerspruch aufzulösen und konkrete Strategien zu erarbeiten, wie wirksamer Klimaschutz in der Praxis Wirklichkeit werden kann. Als eine wichtige, unabhängige Kompetenzstelle für Land und Bund, bringt e-mobil BW verschiedene Technologien und Maßnahmen mit einem hohen Innovationstempo voran.
Vor allem im Verkehrssektor, der in Deutschland für ca. 20% aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist der Klimaschutz gefragt. Das kurze Überblicksvideo zeigt, wie Klimaschutz und Verkehr zusammenpassen.
Klimaschutz gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit und ist eine Frage der Verantwortung gegenüber jetzigen und kommenden Generationen. Klimaschutz im Verkehr bedeutet, CO2-Emissionen des Verkehrs zu verringern und durch Optimierung des Verkehrssystems die Mobilität des Einzelnen zu verbessern. Klimaschonende Verkehrspolitik muss ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten gleichermaßen Rechnung tragen. Investitionen in klimafreundliche und ressourcenschonende Produkte und Dienstleistungen sind auch Investitionen in Zukunftsmärkte und bieten Wachstumschancen. Klimaschutzmaßnahmen sollten auch einen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland und für die internationale Wettbewerbsfähigkeit leisten.
Für die Mobilität der Zukunft braucht es neue und intelligente Technologien, nachhaltige Antriebsformen und die richtigen Rahmenbedingungen. Und die Umsetzung beginnt direkt vor Ort bei unseren vielfältigen Partnern in Baden-Württemberg – dort, wo Mobilität stattfindet und ihre Wirkungen entfaltet.
Der Anteil an Wirtschaftsverkehr auf unseren Straßen nimmt kontinuierlich zu. Dieser zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Transporten mit Nutzfahrzeugen der Klassen N1, N2 und N3 und stark steigenden Umweltbelastungen aus. Aber auch auf der letzten Meile kam es in den letzten rund zehn Jahren nahezu zu einer Verdopplung des Sendungsvolumens der Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP). Diese Entwicklung sowohl im regionalen als auch überregionalen Güterverkehr führt dazu, dass sich die Verkehrs- und Umweltprobleme stark verschärfen. Somit werden innovative und nachhaltige Logistiklösungen immer wichtiger. Mit den Cluster- und Netzwerkaktivitäten fördert e-mobil BW die gezielte Projektinitiierung und -begleitung zur innovativen und nachhaltigen Gestaltung des Güterverkehrs.
Die Europäische Union hat sich mit dem Climate Target Plan ein ambitioniertes Klimaziel gesetzt. So sollen die gesamten Treibhausgas-emissionen bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden und bis 2050 soll die EU klimaneutral sein. Um dieses Vorhaben zu erreichen, hat die EU Kommission zwölf Vorschläge im Rahmen des Fit for 55 Maßnahmenpakets veröffentlicht. Hierzu gehören neben einer drastischen Emissionsreduktion bis 2035 für PKW und Vans auch verbindliche Ziele für den Aufbau der Stromladeinfrastruktur und Wasserstofftankstellen sowie einem eigenständigen Emissionshandel im Verkehrssektor. Darüber hinaus wurde auch die in 2019 verkündigte Lastenteilung in Bezug auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen der Europäischen Länder angepasst und verschärft.
Die geplanten Meilensteine der Bundesregierung im Klimaschutzgesetz, im Klimaschutzprogramm 2030 und im Klimaschutzplan 2050 rücken immer näher. Daher muss bereits jetzt gehandelt werden, damit die getroffenen Maßnahmen rechtzeitig ihre Wirkung entfalten können. Bis beispielsweise elektrisch betriebene Fahrzeuge in größerer Zahl produziert und eingesetzt werden, große Mengen synthetischer Kraftstoffe produziert oder importiert werden, die digitale Infrastruktur für vernetzte Mobilität ausgebaut wird, Bus- und Bahnkapazitäten deutlich erhöht werden, Radwege gebaut werden und vieles mehr, sind hohe finanzielle und zeitliche Investitionen mit zum Teil langen Umsetzungszeiträumen erforderlich.
Um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen, hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) den Expertenbeirat Klimaschutz in der Mobilität berufen. Franz Loogen von der e-mobil BW und Prof. Dr. Meike Jipp vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben den Vorsitz des EKM-Expertenbeirats inne.
Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und ihre Auswirkungen sind ernst und deutlich spürbar. Das Land Baden-Württemberg sieht vor, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um zum Klimaschutz beizutragen. Als konkretes Ziel setzt sich Baden-Württemberg bis 2040, also fünf Jahre früher als der Bund und zehn Jahre früher als die EU, die Klimaneutralität im Land zu erreichen. Zudem sollen bis zum Jahr 2030 die Emissionen um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 fallen. Das Verkehrsministerium des Landes plant, bis zum Jahr 2030 die Emissionen im Verkehrssektor um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Es gilt, dem Klimawandel durch die Mitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen und der Wirtschaft wirksam und auf Basis des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg entgegenzuwirken.
Lösungselemente können neue Technologien wie Elektro- und Wasserstoffmobilität, synthetische Kraftstoffe und Nutzungsinnovationen sein, die in verschiedenen Projekten aufgegriffen werden. Dabei ist es ein Anliegen von e-mobil BW, die verschiedenen Technologien und Maßnahmen parallel und mit einem hohen Innovationstempo voranzutreiben. Ein iterativer Ansatz ist notwendig, um die Auswirkungen und komplexen Wirkzusammenhänge der gewählten Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und gegebenenfalls bedarfsgerecht nachsteuern zu können. Viele Instrumente und Maßnahmen erfordern Investitionsentscheidungen und einige dieser Entscheidungen erzeugen auch Lasten. Richtungsentscheidungen mit langem Wirkungshorizont müssen getroffen werden und falls erforderlich eine gerechte Lastenverteilung vorgenommen werden.