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© iStock / LV4260

Automotive Software

Die Wertschöpfung verlagert sich in der Automobilindustrie zunehmend in Richtung Software. Free and Open Source Software (FOSS) wird zur entscheidenden Quelle für nicht wettbewerbsdifferenzierende Software in der Automobilindustrie und bietet die Möglichkeit, Kompetenzen unternehmensübergreifend zu bündeln, Kosten zu sparen und standardisierte Lösungen zu schaffen.

Werden Sie Teil der neuen Free and Open Source Software-Community (FOSS)!

Am 17. Mai 2024 haben das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg - gemeinsam mit der Porsche AG, ETAS GmbH, Robert Bosch GmbH, Mercedes-Benz AG und e-mobil BW neue Aktivitäten zur Unterstützung der gemeinsamen Entwicklung von Software in der Automobilindustrie bekanntgegeben.

In diesem Zuge sollen Unternehmen aus Baden-Württemberg dabei unterstützt werden, die Vorteile der gemeinsamen Softwareentwicklung kennen zu lernen und unter Anleitung Prozesse und Standards für eine effiziente und rechtssichere Nutzung zu implementieren und so zu einem festen Bestandteil Ihres Unternehmens zu machen. Je nach Bedarf werden dazu Unterstützungsangebote verfügbar gemacht, wie z.B. Workshops, OSS-Starter-Informationen sowie Hilfestellungen bei Compliance-oder Security-Themen. Diese Angebote sind eine Aktivität des Strategiedialog Automobilwirtschaft BW (SDA) der Landesregierung Baden-Württemberg.

Software Defined Vehicle

Der Übergang vom hardwarebasierten Fahrzeug zum "Software Defined Vehicle" (SDV) stellt einen bedeutenden Wandel in der Automobilindustrie dar. Traditionell basierten Fahrzeuge auf mechanischen und elektrischen Komponenten, wobei neue Funktionen häufig physische Änderungen erforderten. Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnen jedoch Softwarekomponenten immer mehr an Bedeutung und spielen eine zentrale Rolle bei der Steuerung und Funktionalität eines Fahrzeugs. Moderne Fahrzeuge integrieren immer mehr datenbasierte Funktionen und intelligente Systeme, wie z. B. fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS), Infotainment, Echtzeitdiagnose, die alle durch Software ermöglicht werden.

SDVs bieten Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, da Software-Updates neue Funktionen hinzufügen oder bestehende Funktionen optimieren können, ohne dass physische Änderungen am Fahrzeug erforderlich sind. Dadurch können Hersteller schneller auf Marktanforderungen und technologische Fortschritte reagieren, was die Effizienz und Sicherheit von Fahrzeugen verbessert.

„Vom Open-Source-Ansatz können auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren und darauf aufsetzen. Es wäre naiv, im internationalen Wettbewerb einzeln und ohne Kooperation den Erfolg zu suchen.“

Verkehrsminister Winfried Hermann

Open Source Softwareentwicklung

Der Übergang zum softwaredefinierten Fahrzeug stellt die Industrie vor große Herausforderungen, die sich aus grundlegenden Anforderungen ergeben: Fahrzeugsoftware muss deutlich schneller entwickelt, in großem Maßstab implementiert und effizient verwaltet werden. Free and Open-Source-Softwareentwicklung (FOSS) (Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich ist, z.B. das Betriebssystem Linux) kann hier einen Beitrag leisten und gewinnt daher auch in der Automobilindustrie zunehmend an Bedeutung. FOSS ermöglicht es Automobilherstellern und Zulieferern, gemeinsam an Softwarelösungen zu arbeiten und von den Innovationen einer breiten Entwicklergemeinschaft zu profitieren. Durch den Einsatz von Open-Source-Software können Entwicklungszeiten verkürzt, Kosten gesenkt und die Qualität der Software erhöht werden. Darüber hinaus fördert die Transparenz von Open-Source-Projekten Vertrauen und Sicherheit, da der Quellcode von jedem überprüft und verbessert werden kann. In einer sich schnell wandelnden Industrie, die zunehmend auf Digitalisierung und Vernetzung setzt, bietet Open-Source-Software eine flexible und zukunftssichere Basis, um den Entwicklungsaufwand überschaubar zu halten.