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Für eine neue Lackieranlage investiert Mercedes-Benz einen dreistelligen Millionenbetrag auf dem Werksgelände Sindelfingen – ein bemerkenswertes und langfristiges Bekenntnis in den Standort Baden-Württemberg. Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen ist diese Investition ein Gewinn für die Unternehmen im Land, die - wie die Dürr Systems AG - von Aufträgen und Zulieferungen profitieren könnten. Am 3. April 2025 wurde im Beisein von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft der symbolische Grundstein für das Projekt gelegt.
Mit der neuen Halle stellt Mercedes-Benz die Weichen für die weitere Transformation des baden-württembergischen Standorts. Die rund 170.000 m² große Lackieranlage wird mitten im Werk errichtet - in unmittelbarer Nachbarschaft zur Factory 56 sowie zur Halle 46, wo der vollelektrische EQS oder der GLC Mild Hybrid gebaut werden. Die Anlage soll im Frühjahr 2028 in Betrieb genommen werden.
"Diese Investition in das Werk Sindelfingen ist ein klares Bekenntnis zum Automobilstandort Baden-Württemberg. Sie ist deshalb eine sehr gute Nachricht in schwieriger Zeit, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier im Werk ebenso wie für den Industriestandort als Ganzes!", bekräftigte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg bei der Grundsteinlegung und ergänzte: "Angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen, geopolitischer Unsicherheiten, eines sich verändernden Marktes sowie der weltweiten Entwicklungen im Hinblick auf die USA und China, muss die EU gemeinschaftlich die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilbranche stärken. Die baden-württembergischen Unternehmen gehen in einer Vorreiterrolle innovativ voran wie das Beispiel der neuen Lackieranlage von Mercedes-Benz zeigt."
Das Großprojekt in Sindelfingen ist Teil einer langfristig angelegten strategischen Partnerschaft mit der Dürr Systems AG mit Hauptsitz im baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen. Die Lackiererei soll in den kommenden Jahren mit neuesten Technologien des Maschinen- und Anlagenbauers ausgerüstet werden.
"Sindelfingen ist der Vorreiter für nachhaltigere und intelligentere Lackieranlagen bei Mercedes-Benz in Deutschland. Für den ‚Next Generation Paintshop‘ in unserem Werk investieren wir einen hohen dreistelligen Millionenbetrag", erklärt Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG.
Ein umweltfreundliches Gebäudekonzept und der intelligente Einsatz modernster Lackiertechnologien werden den Gesamtenergieverbrauch im Vergleich zur bisherigen Anlage um 50 Prozent verringern. Zur Erreichung dieses Ziels tragen Software-Anwendungen des strategischen Partners Dürr für das Energiemanagement sowie besonders energieeffiziente Technologien bei, die einen sparsamen und intelligenten Betrieb der Lackierkabinen und Karosserietrockner ermöglichen.
Mithilfe eines digitalen Zwillings und der virtuellen Inbetriebnahme werden Bauzeit und Hochlauf des „Next Generation Paintshop“ beschleunigt. Alle Lackierkabinen, Karosserietrockner und die rund 250 Roboter sind in MO360 eingebunden, dem digitalen Ökosystem der Produktion. Dadurch sind sämtliche Produktionsdaten für alle Mitarbeitenden via Cloud in der MO360 Data Platform in Echtzeit abruf- und auswertbar.
Die Lackieranlage wird alle Sonder- und Großlackierprozesse abdecken - von den Hightech-Reinigungstauchbädern und dem Korrosionsschutz über die Abdichtung mittels Drop-on-Demand-Verfahren bis hin zur Oberflächenveredelung im Lackierprozess. Die Überwachung der Gebäudetechnik wird auch hier, nach erfolgreichem Pilotprojekt im Werk Rastatt, mittels generativer KI erfolgen.
Unabhängig von der neuen Lackieranlage forscht Mercedes-Benz an neuartigen Solarmodulen, die – ähnlich einer hauchdünnen Paste – nahtlos auf der Karosserie von Elektrofahrzeugen angebracht werden könnten. Die Solarzellen haben einen Wirkungsgrad von 20 Prozent, wobei der Ertrag von Beschattung, Sonnenintensität und geografischer Lage abhängt. Die durch die Sonnenzellen erzeugte Energie könnte zum Fahren verwendet oder direkt in die Hochvoltbatterie eingespeist werden.
Der Solarlack ist frei von Seltenen Erden, enthält kein Silizium und nur ungiftige sowie leicht verfügbare Rohstoffe. Er könnte problemlos recycelt werden und ist in der Herstellung erheblich günstiger als konventionelle Solarmodule. Derzeit arbeitet der Forschungsbereich von Mercedes-Benz intensiv daran, den Einsatz des neuartigen Solarlacks auf allen Außenflächen des Fahrzeugs zu ermöglichen.
Quellen: Mercedes-Benz Group
Mercedes-Benz ist Mitglied im Cluster Elektromobilität Süd-West sowie Partner im Cluster Brennstoffzelle BW der e-mobil BW. In den Clustern vernetzt die e-mobil BW die Automobilbranche in Baden-Württemberg und gestaltet den Wandel der Mobilität im Land aktiv mit.
Der Cluster Elektromobilität Süd-West ist einer der größten Forschungsverbünde für die Mobilität der Zukunft. In Baden-Württemberg führt er alle relevanten Player der Elektromobilität entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammen und bringt die Industrialisierung voran. Im Fokus stehen innovative Ansätze für Fahrzeuge, Antriebs- und Ladesysteme sowie Mobilitätsformen.
Der Cluster Brennstoffzelle BW fördert vielfältige Aktivitäten zur Weiterentwicklung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Baden-Württemberg. Forschungsinstitute, Unternehmen, Verbände und die Politik arbeiten gemeinsam an der weiteren Entwicklung der Technologien, am Ausbau der Industrialisierung und dem Markthochlauf von Produkten und Lösungen rund um den Energieträger Wasserstoff.