Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Wasserstofftechnologie

Wasserstoffregion Rhein-Neckar nimmt Fahrt auf

Vielfältige Mobilitätsprojekte im Rahmen von H2Rivers in der Metropolregion Rhein-Neckar beginnen mit der praktischen Umsetzung ihrer geplanten Maßnahmen. Das Bundesverkehrsministerium überreichte die ersten Förderbescheide für die Teilprojekte in Höhe von rund 16,5 Millionen Euro.

Gruppenfoto, das zeigt, wie der parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger im Betriebshof der rnv in Ludwigshafen-Rheingönheim Förderbescheide zur Finanzierung von Wasserstoffprojekten überreicht
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Steffen Bilger (mit Zapfpistole in der Hand), überreichte die Förderbescheide zur Finanzierung.

Wasserstoff (H2) gilt als ein wichtiger Faktor bei der Gestaltung der Energiewende. Als vielfältig einsetzbarer Energieträger soll er eine Schlüsselrolle einnehmen, um die CO2-Emissionen in der Industrie und dem Verkehr deutlich zu verringern.

Die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar und des mittleren Neckarraums als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit insgesamt 20 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Das Konsortium „H2Rivers“ war unter Führung der Metropolregion Rhein-Neckar Ende 2019 als einer von drei Bewerbern als HyPerformer in der höchsten Förderkategorie des HyLand-Wettbewerbs ausgezeichnet worden.

Die ersten Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von 16.538.392,50 Euro gehen an folgende Projekte in Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim und Esslingen:

  • Airliquide „H2ub“: Auf der Friesenheimer Insel in Mannheim entsteht das zentrale Wasserstoff-Hochdruckabfüllcenter „H2ub“ mit einer Kapazität von 3 Tonnen H2 pro Tag. Es wird damit Herz und Rückgrat sämtlicher Mobilitätsanwendungen des Gesamtvorhabens H2Rivers sein. Air Liquide wird die Verdichtungsanlage als Partner im Konsortium errichten.
  • H2 Mobility Wasserstofftankstellen: H2 MOBILITY ist verantwortlich für den flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland und errichtet im Rahmen des Projektes zwei leistungsfähige öffentliche Wasserstofftankstellen in Ludwigshafen und Umgebung. Die Tankstellen verfügen jeweils über Zapfsäulen für 350 bar (Busse, LKW) sowie 700 bar (PKW, leichte Nutzfahrzeuge) und sind somit für das gesamte Spektrum an bestehenden und kommenden Brennstoffzellenfahrzeugen einsetzbar.
  • Abfallsammelfahrzeuge: Innerhalb des Projektes H2 Rivers werden in den Städten Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim jeweils ein Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeug für die städtischen Entsorgungsbetriebe angeschafft. Ziel ist, durch den Einsatz der drei Fahrzeuge Erfahrungen in der praktischen Anwendung zu sammeln, die Emissionen des Verkehrs nachhaltig zu minimieren und die städtischen Fuhrparks sukzessive auch in anderen Fahrzeugbereichen auf emissionsfreie Antriebskonzepte umzustellen.
  • Leasingfahrzeuge durch die Kazenmaier Fleetservice GmbH: Innerhalb des Projektes H2Rivers ist die Firma Kazenmaier zentraler Mobilitätspartner für die Firma BASF SE am Standort in Ludwigshafen sowie Leasingpartner für die Einführung der H2-Busse im Rems-Murr-Kreis. Für weitere Interessenten werden im Projektgebiet zusätzliche H2-Fahrzeuge und Nutzfahrzeuge zur Verfügung gestellt.
  • Pilotserienfahrzeuge im Landkreis Esslingen: Das Teilprojekt „Emissionsfreie Straßenmeisterei (LKES²)“ des Landkreises Esslingen wird für die Beschaffung von zwei Brennstoffzellen-Straßenbetriebsdienstfahrzeugen gefördert. Die Fahrzeuge können nicht nur in Straßenmeistereien zum Einsatz kommen, sondern bilden auch das klassische Nutzungsspektrum eines Fahrzeugs in kommunalen Bauhöfen ab.

H2Rivers und H2Rhein-Neckar

Teil des Modellvorhabens H2Rivers sind Aktivitäten im Bereich Mobilitätsanwendungen wie Brennstoffzellen-Busse (40 Stück allein in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg), Brennstoffzellen-Müllfahrzeuge, Brennstoffzellen-PKW sowie Flurförderfahrzeuge und Fahrzeuge für den Straßendienst sowie notwendige Infrastrukturmaßnahmen wie Wasserstofftankstellen. Insgesamt werden in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Euro durch das Projekt H2Rivers und durch das baden-württembergische Projekt H2Rhein-Neckar in der Metropolregion Rhein-Neckar in Wasserstoff-Technologien investiert. Durch den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellen­anwendungen ergeben sich laut Experten potenziell bis zu 1.100 neue Arbeitsplätze in der Region. e-mobil BW ist Konstortialführer im Projekt H2Rhein-Neckar.

 

Quelle: Metropolregion Rhein-Neckar