Wasserstofftechnologie
Die Gelenkbusflotte der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH wird klimafreundlich umgestellt: Im Rahmen des Förderprojekts H2Rhein-Neckar kommen Busse mit Brennstoffzellen-Range-Extender-Antrieb auf die Straße. Nun wurden die ersten drei Serienfahrzeuge ausgeliefert und starten den Testbetrieb.
Wie Wasserstoff im Verkehr zum Einsatz kommen kann, zeigt das Förderprojekt H2Rhein-Neckar in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) stellt dabei in den Städten Heidelberg und Mannheim den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von Diesel-Bussen auf Brennstoffzellen-Range-Extender-Busse um. Nun wurden die ersten Busse vom Typ H2-eCitaro, Elektrobusse mit zusätzlicher Wasserstoffbrennstoffzelle, an die rnv übergeben. Dr. Andre Baumann, Staatssekretär des Fördermittelgebers, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Prof. Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv und Till Oberwörder, CEO Daimler Buses waren bei der Übergabe am 23. Novemeber 2023 vor Ort. Insgesamt werden 48 solcher H2-eCitaro-Busse die elektrisch betriebenen Busse der Flotte der rnv ergänzen.
Bevor die neuen Brennstoffzellen-Range-Extender-Busse im Verkehrsgebiet der rnv im regulären Linienbetrieb eingesetzt werden, absolvieren sie zunächst bis Anfang 2024 einen sogenanntenTestbetrieb. Im Testzeitraum stehen die Einweisung und intensiven Schulung der Fahrer sowie Testbetankungen und Reichweiten-Abschätzungen im Fokus, um den Einsatz der neuen Busse auf den Linien in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen optimal auslegen und gestalten zu können. Weitere Anhaltspunkte zur Optimierung der Abläufe im Betriebshof, des Energieverbrauchs und der Routenplanung liefert eine wissenschaftliche Begleitforschung des Projekts H2Rhein-Neckar, durch das Mannheimer Institut für Sustainable Energy Studies und das Institut für Technik der Informationsverarbeitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
Für den Betrieb der neuen H2-eCitaros ist eine eigene Tankinfrastruktur notwendig. Da die rnv neben den neuen Bussen mit Brennstoffzellenantrieb auch batterieelektrisch betrieben Busse betreibt, müssen die Betriebshöfen der rnv mit zwei parallelen Infrastrukturenn für Strom und Wasserstoff ausgestattet sein. Aus diesem Grund entstehen an den Standorten der rnv Wasserstofftankstellen, die auch Gewerbetreibenden und Privatleuten zur Verfügung stehen werden. Zudem werden neue Ladepunkte aufgebaut. In Heidelberg gehen die Arbeiten an einem neuen Busbetriebshof voran, an dem bis Ende März 2024 auf über 10.000 m² Grundfläche bis zu 27 Fahrzeuge zur H2-Betankung und zum Batterieladen abgestellt werden können. Zwei weitere öffentliche Wasserstofftankstellen entstehen zudem bis zum Sommer 2024 in Mannheim und bis Anfang 2025 in Ludwigshafen.
Wie kann Wasserstoff lokal erzeugt, verteilt und für eine klimafreundliche Mobilität eingesetzt werden? Das zeigen die Förderprojekte H2Rivers und H2Rhein-Neckar, mit einem Projektvolumen von knapp 100 Miollionen Euro. Wasserstoff wird durch den H2 Hub in Mannheim und hy.waiblingen erzeugt und verteilt, anschließend unter anderem in Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeugen und Brennstoffzellen-PKW eingesetzt. Die Umstellung des ÖPNVs auf Brennstoffzellen-Range-Extender-Busse liefert darüber hinaus wichtige Erkenntnisse für Kommunen und Busbetreiber, wissenschaftlich ausgewertet in einer Begleitforschung. Das Projekt H2Rhein-Neckar wird mit 16,7 Miollionen Euro durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert und durch die Landesagentur e-mobil BW koordiniert. H2Rivers wird mit 20 Mllionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert und von der Metropolregion Rhein‑Neckar GmbH koordiniert.
Quelle: rnv GmbH