Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Klimaschutz & Verkehrssektor

Übergabe des ersten NPM-Fortschrittsberichts an Bundesminister Scheuer

Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) hat am 11. Dezember 2019 ihren ersten Fortschrittsbericht an Bundesminister Andreas Scheuer und die Bundesregierung übergeben.

Franz Loogen, e-mobil BW, übergab den Fortschrittsbericht mit Prof. Kagermann, Vorsitzender des NPM-Lenkungskreises, und weiteren AG-Leitern an Minister Scheuer.

Die NPM bringt Experten aus Politik, privatem Sektor, Verbänden, Forschungseinrichtungen und NGOs zusammen, um Konzepte für eine nachhaltige, umwelt- und klimagerechte, bezahlbare und wettbewerbsfähige Mobilität in Deutschland zu entwickeln. Der aktuelle Fortschrittsbericht basiert auf elf Zwischenberichten der sechs Arbeitsgruppen (AGs). Die Arbeitsgruppe 1 "Klimaschutz im Verkehr" befasst sich mit der Erreichung der Klimaziele 2030 und wird von e-mobil BW Geschäftsführer Franz Loogen geleitet, der den Bericht mit überreichte. 

Der Fortschrittsbericht vermittelt ein umfassendes Bild der bisherigen Arbeit der NPM. Zehn Kernthesen adressieren die Schlüsselfaktoren, die das gegenwärtige Mobilitätssystem beeinflussen. Durch die sichtbar werdenden Auswirkungen des Strukturwandels in der Industrie rücken die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und ihrer Beschäftigten, der Erhalt zentraler Wertschöpfungsnetzwerke sowie Technologieoffenheit und Innovationen in den Mittelpunkt einer zukunftsweisenden Ausrichtung des Mobilitätssystems.

„Die Ergebnisse unserer bisherigen Arbeit können sich sehen lassen. Wir wissen, dass wir ein sehr großes Rad drehen müssen. Es geht nicht nur darum zu zeigen, wie wir in Zukunft unterwegs sein werden. Wir müssen uns vielmehr anschauen, welche übergreifenden Entwicklungen auf das gesamte Mobilitätssystem einwirken und wie wir diese integrieren. Ganz wichtig bei unserer Arbeit ist, dass wir die Nutzerperspektive bedenken und berücksichtigen. Welchen Sinn haben die besten Ideen und Konzepte zur Zukunft der Mobilität, wenn sie von den Nutzerinnen und Nutzern nicht akzeptiert werden? Die Menschen begeistern und auf dem Weg in die Mobilitätszukunft mitnehmen sind unabdingbare Voraussetzungen, damit ein ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Mobilitätssystem Wirklichkeit werden kann“, erklärte Henning Kagermann, Vorsitzender des Lenkungskreises, bei der Übergabe des Fortschrittsbericht.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sagte: „Heute halte ich die Ergebnisse der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität von 2019 in den Händen. Bereits der Zwischenbericht der Arbeitsgruppe 1 war eine wichtige Grundlage für unser Klimapaket und hat uns wertvolle Empfehlungen zur Umsetzung gegeben. Zahlreiche Vorschläge der Experten haben wir bereits schon angeschoben und die neuen Empfehlungen fließen in unsere Arbeit noch weiter ein. Dem bundesweiten Ausbau der Ladeinfrastruktur geben wir zum Beispiel mit deutlich mehr Geld und einer neuen Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur einen weiteren Schub. Aber auch der Wasserstoffantrieb für Nutzfahrzeuge und strombasierte Kraftstoffe für Züge und Flugzeuge werden eine große Rolle dabei spielen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Auch hier haben wir ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen. Mein Dank gilt den zahlreichen Experten, die im Jahr 2019 mit großem Einsatz und viel Engagement an den drängenden Fragen rund um eine nachhaltige Mobilität gearbeitet haben.“

Die NPM wird 2020 auf den bisherigen Erkenntnissen aufbauen und das Arbeitsprogramm an wesentlichen Stellen ergänzen, um das sich jetzt abzeichnende Bild eines zukünftigen Mobilitätsystems kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu vervollständigen. Wichtige Entwicklungen sollen zeitnah einfließen und berücksichtigt werden. Dazu muss die AG-übergreifende Zusammenarbeit an verschiedenen Stellen verstärkt und das Expertenwissen noch besser vernetzt werden.

  • Die AG 1 "Klimaschutz im Verkehr" und AG 2 "Alternative Antriebe und Kraftstoffe für nachhaltige Mobilität" unter Leitung von Prof. Dr. Barbara Lenz wollen sich gemeinsam die klimapolitischen Rahmensetzungen vor dem Hintergrund der technischen Hochläufe der elektrischen Antriebe (Batterie und Brennstoffzelle) und alternativen Kraftstoffe in verschiedenen Fahrzeugsegmenten anschauen.
  • Die AG 3 "Digitalisierung für den Mobilitätssektor" und AG 6 "Standardisierung, Normung, Zertifizierung und Typgenehmigung" werden die Zusammenarbeit bei regulativen und technischen Rahmenbedingungen zum autonomen und vernetzten Fahren intensivieren.
  • Die AG 2 und AG 5 "Verknüpfung der Verkehrs- und Energienetze, Sektorkopplung" werden an den Schnittstellen zwischen Energie- und Verkehrssektor die AG-übergreifende Arbeit verstärken.

Der Fortschrittsbericht steht auf der Webseite der NPM zum Download zur Verfügung.

Quelle: Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM)