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Klimaschutz & Verkehrssektor

Ambitionierte Klimaziele fordern europaweite Zusammenarbeit

In Brüssel macht sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann stark für den europaweiten Hochlauf neuer Mobilitätstechnologien und ambitionierte Zielvorgaben für klimaschonende Mobilität. Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW, unterstreicht dabei auch die Wichtigkeit der Zusammenarbeit europäischer Regionen.

Entscheidungsträger:innen sowie EU-Vertreter:innen beim zweiten Rhein-Maas-Forum in Brüssel.
Beim Rhein-Maas-Forum diskutieren Entscheidungsträger:innen sowie EU-Vertreter:innen über die Weichenstellung eines nachhaltigen und grenzübergreifenden Verkehrs.
© Eric Berghen

„Die EU-Vorgaben für den Verkehrssektor müssen so ambitioniert wie möglich sein, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Sie dürfen keinesfalls dringend benötigte Technologien behindern“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann am Mittwoch (12. April) anlässlich des Rhein-Maas-Forums in der Landesvertretung Brüssel. Auf Einladung des Verkehrsministeriums und der französischen Région Grand Est kamen zahlreiche Entscheidungsträger:innen aus Baden-Württemberg, Frankreich sowie den Benelux-Ländern zusammen, um gemeinsam mit EU-Vertreter:innen aus dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission über die wichtigen Weichenstellungen in der Europäischen Verkehrspolitik zu beraten. Auf der Agenda standen vier Diskussionsrunden: Zukunft der Automobil- und Eisenbahnindustrie, Trans-Europäische Verkehrsnetze, grenzüberschreitende Mobilität im Alltag und Innovationen für die Mobilität von morgen. Die Landesagentur e-mobil BW, vertreten durch Franz Loogen, Geschäftsführer e-mobil BW, war vor Ort in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel, um beim Round Table "Automobil- und Eisenbahnindustrien: Welche Zukunft für das "Made in Europe"?" mitzudiskutieren.

 

Modellregion für den Europäischen Green Deal

Hermann hob die Bedeutung von Bundesländern und europäischen Regionen als wichtige Ebene für die konkrete Umsetzung des Europäischen Green Deals im Verkehrssektor hervor. Mit seiner zentralen Lage mitten in Europa und entlang wichtiger europäischer Verkehrskorridore gehe Baden-Württemberg in vielen Bereichen voran, etwa mit dem deutschlandweit ersten digitalen Schienenknoten in Stuttgart oder dem Einsatz alternativer Antriebsmethoden im regionalen Schienenverkehr. Hier hatte ein Gutachten erst im Herbst gezeigt, dass das Land auf batterieelektrische Züge setzen werde. Die Ergebnisse präsentiert das Land im April auch noch vor dem Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments.

 

Schulterschluss mit der Région Grand Est

Besonders wichtig ist dem Landesverkehrsminister auch die Partnerschaft mit der französischen Nachbarregion Grand Est: Am Oberrhein zeige man vorbildhaft, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Verkehr gelingen kann. Baden-Württemberg und Grand Est arbeiten gemeinsam an Lückenschlüssen im europäischen Verkehrsnetz, etwa der Schienenverbindung zwischen Freiburg und Colmar, und fördern deutsch-französische Buslinien in der gemeinsamen Grenzregion. Das gemeinsame Auftreten in Brüssel sei ein weiterer Schritt zur Vertiefung dieser Kooperation, so Hermann.

Auch die Landesagentur e-mobil BW unterstützt mit ihren Aktivitäten die Zusammenarbeit europäischer Regionen. Auf dem Kurs der Verkehrswende steht dabei nicht nur Umweltschutz im Fokus, sondern gleichzeitig auch die Wirtschaftsförderung. Nachfolgend eine Übersicht über die aktuellsten Aktivitäten:

  • 4-Motoren Arbeitsgruppe Electric & Hydrogen Mobility

Seit dem 20. März 2023 hat Baden-Württemberg die Präsidentschaft der Vier-Motoren-Europas inne und möchte vor allem das Thema grüne und digitale Transformation in den Vordergrund stellen. Die Landesagentur e-mobil BW führt den Vorsitz in der Vier-Motoren-Arbeitsgruppe „Electric & Hydrogen Mobility“ und koordiniert den fachlichen Austausch der Vier-Motoren-Regionen inklusive der beiden assoziierten Partner Flandern und Wales.

  • Delegationsreise Wasserstoff in die Niederlande vom 2.-4. Mai 2023

Unter der Leitung der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL findet vom 2.-4. Mai 2023 eine Delegationsreise in die Niederlande mit Beteiligung der e-mobil BW statt. Dabei steht der niederländische Wasserstoffmarkt im Fokus der Reise. Vor Ort werden Gespräche mit verschiedenen niederländischen Wasserstoff-Akteuren geführt.

  • Incoming-Delegation aus Region Auvergne-Rhône-Alpes am 22. Mai 2023

Zur diesjährigen Battery Show Europe begrüßt die e-mobil BW am 22. Mai 2023 eine Gruppe französischer Unternehmen in Stuttgart. Für die Unternehmen aus der Region Auvergne-Rhône-Alpes wird ein Messerundgang organisiert sowie die Möglichkeit geboten, Kontakte zu ausstellenden Partnerfirmen aus dem Cluster Elektromobilität Süd-West zu knüpfen.

 

Brüssel trifft wichtige Entscheidungen für Umweltschutz

Auf dem Weg hin zu einem nachhaltigen und grenzenlosen Verkehrssektor, der Einhaltung von Klimazielen und der Erreichung eines territorialen Zusammenhalts ist die Zusammenarbeit verschiedener Akteure auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene unerlässlich. In Brüssel werden hierzu viele wichtige Entscheidungen wie beispielsweise die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) oder das Fit for 55 Paket getroffen. Auch die Landesagentur e-mobil BW beteiligt sich an den Gesprächen und bietet eigene Aktivitäten, um die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene weiter voranzutreiben. 

 

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und e-mobil BW