Bei der Ausrichtung des Verkehrs und der Automobilindustrie hin zum autonomen und vernetzten Fahren will Baden-Württemberg seine Position stärken. Die Technologie dafür soll in den kommenden Jahren auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW) entwickelt und erprobt werden. Das TAF BW stellt ein gemeinsames Projekt baden-württembergischer Forschungseinrichtungen, Kommunen und der Landesregierung dar und wurde im Jahr 2018 in Karlsruhe eröffnet. Der Karlsruher Verkehrsverbund hat hierbei als Testfeldbetreiber eine zentrale Rolle übernommen.
Im Rahmen des TAF BW wird die Erprobung von Technologien und Dienstleistungen für unterschiedliche Anwendungen im Bereich Autonomes Fahren im realen Verkehrsbetrieb ermöglicht. Das Testfeld umfasst hierbei alle relevanten Straßentypen, von der innerstädtischen Tempo-30-Zone bis hin zu Autobahnabschnitten. Auf zwei Knotenpunkten werden Messtechnik und intelligente Infrastruktur bereitgestellt. Ein Ziel des Testfelds ist die Schaffung bzw. Vereinfachung des Zugangs zu technologischen Schlüsselthemen für Unternehmen, insbesondere für Start-Ups und KMU in Baden-Württemberg.
Die Konzeption, Planung und der Aufbau des Testfelds wurde vom federführenden Verkehrsministerium Baden-Württemberg gefördert. Der zweite Schwerpunkt des Maßnahmenpakets umfasst die gemeinsame Ausschreibung des Forschungsförderprogramms „Smart Mobility“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Ministeriums für Verkehr. Ziel ist es, transdisziplinäre Forschungsvorhaben zu fördern, die grundlegende Fragen des automatisierten und vernetzten Fahrens untersuchen. Auf dem Testfeld kann die Überprüfung verschiedener Algorithmen, Hypothesen und Modelle empirisch getestet werden.
Das Konsortium des TAF BW besteht aus den Städten Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn sowie aus den Forschungseinrichtungen FZI Forschungszentrum Informatik, Karlsruher Institut für Technologie, der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) und der Hochschule Heilbronn. Unterstützt wird der Aufbau des Testfelds durch eine Vielzahl von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft in Baden-Württemberg. Der Betrieb mit Sicherheitsleitzentrale, IT-Administration, Vertrieb, Accounting und Controlling wird über den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) als externe und neutrale Betreibergesellschaft ermöglicht.