Standortförderung
Neue Chancen und Impulse für Automobilzulieferer und das Kfz-Gewerbe in Baden-Württemberg.
"Transformationswissen BW begleitet als neutrale und unabhängige Lotsenstelle seit einem Jahr erfolgreich unsere vielen kleinen und mittleren Unternehmen der Automobilwirtschaft bei der Transformation. Denn diesen tiefgreifenden Strukturwandel können wir nur gemeinsam und im engen Dialog bewältigen", sagt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, baden-württembergische Wirtschaftsministerin. "Mit dem Beratungsgutschein ‚Transformation Automobilwirtschaft‘ unterstützen wir die Unternehmen zudem finanziell und bieten einen niederschwelligen Zugang zu einer strategischen Beratung rund um die Transformation der Automobilwirtschaft."
Transformationswissen BW startete im Spätsommer 2020 mitten in der Corona-Pandemie mit dem Ziel, Zulieferer und das Kfz-Gewerbe in Baden-Württemberg bei der Transformation der Automobilbranche zu unterstützen. Um die Impulse der Pandemie auf die veränderte Arbeitswelt der Zielgruppe zu nutzen, wurden gut erreichbare und niederschwellige Angebote geschaffen. "Für viele kleine und mittlere Firmen im Land wurden während des Lockdowns Kurzarbeit und Lieferengpässe zentral", erklärt Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW, die die Lotsenstelle koordiniert. "Dennoch haben viele Unternehmen die Chance genutzt, um jetzt den Transformationsprozess anzustoßen. Transformationswissen BW mit seinen mehr als 40 Partnern liefert dazu passende und schnelle Unterstützungsangebote."
Unternehmen, die bisher stark vom konventionellen Antriebsstrang abhängig sind oder den Weg in die Digitalisierung noch wenig beschritten haben, müssen ihre Produkte und Geschäftsmodelle neu ausrichten. Transformationswissen BW unterstützt baden-württembergische Zulieferer und das Kfz-Gewerbe mit spezifisch zugeschnittenen Angeboten aus Beratung, Vernetzung, Qualifizierung und Wissenstransfer.
Zahlen, Daten und Fakten sind essentiell, um strategische Entscheidungen zu Neuausrichtungen des Kerngeschäfts oder für Produktdiversifizierungen zu treffen. Daher überblicken die Mitarbeitenden des Transformationswissens BW aktuelle Trends der Zuliefererbranche und des Kfz-Gewerbes und bereiten dieses gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern zu kurzen Dossiers auf. Derzeit stehen bereits 15 "Wissen Kompakt"-Studien zu vielfältigen Themen kostenlos unter www.transformationswissen-bw.de/wissensspeicher/publikationsdatenbank zur Verfügung. Daneben bietet die Landeslotsenstelle eine interaktive Wissensvermittlung über Webapps. Per Klick lassen sich im "Technologiekalender Strukturwandel Automobil Baden-Württemberg" einzelne Komponenten bei batterie- oder brennstoffzellenelektrischen Antrieben sowie bei hybriden oder autonomen Fahrzeugen anwählen. Die Webapp-Nutzenden erfahren dann: Wie ist der technologische Entwicklungsstand, wo wird die Komponente eingesetzt und welche Hemmnisse gibt es? Im September 2021 startet zudem die Webapp "Innovationsradar Kfz-Gewerbe", die einen Blick auf Prozesse im Autohaus der Zukunft wirft.
Mit dem Beratungsgutschein "Transformation Automobilwirtschaft" hilft das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle und Kompetenzen weiterzuentwickeln, an Trends anzupassen oder grundsätzlich neu zu finden. Seit Beginn der Förderung im Januar 2021 hat sich die Anzahl der eingereichten Anträge nach anfänglich sehr starker Nachfrage auf durchschnittlich zwei bis fünf Anträge pro Woche eingependelt. Besonders relevant sind dabei Themen wie Strategieberatung, Geschäftsmodellentwicklungen, Diversifizierung und Digitalisierung. Einige exemplarische Projekte, die im Rahmen des Gutscheins umgesetzt werden konnten, stellt das Transformationswissen BW auf seiner Webseite unter https://www.transformationswissen-bw.de/beratung/beratungsgutschein vor. Daneben bietet die Lotsenstelle kostenfreie Erstberatungen an. Im ersten Jahr konnten bereits mehr als 150 individuelle Lotsengespräche mit Firmen – überwiegend aus der Metallverarbeitung und dem Kfz-Gewerbe – geführt und Tipps zu aktuellen Förderungen und deren Beantragung gegeben werden.
Der erste Impuls für den Aufbau einer Lotsenstelle wurde im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg (Themenfelder 1 und 2) durch die beiden industriellen Co-Leads Wilfried Porth (Daimler AG) und Detlev von Platen (Porsche AG) gesetzt. Die Idee war es, kleine und mittelständische Unternehmen in der Transformation der Branche besser zu unterstützen und die Innovationskraft der Automobilindustrie in Baden-Württemberg für die Zukunft zu stärken. "Wir freuen uns sehr, dass die Lotsenstelle gut angenommen und genutzt wird. Kleine und mittlere Unternehmen im Land sind für Daimler zentrale Partner. Transformationswissen BW kommt hier eine entscheidende Rolle zu: Die Plattform dient dem Wissenstransfer und bündelt Angebote, die Unternehmen bei der Gestaltung der Transformation unterstützen, insbesondere beim Erlernen neuer Kompetenzen und Know-how", sagt Wilfried Porth, Vorstand für Personal und Arbeitsdirektor bei der Daimler AG.
"Es ist an uns als Industrie und Politik, den Wandel aktiv zu gestalten – uns nicht verändern zu lassen, sondern selbst Veränderungen anzustoßen und damit unsere Zukunft zu sichern", sagt Detlev von Platen, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der Porsche AG. "Genau das tun wir gemeinsam im Strategiedialog Automobilwirtschaft. Nach einer intensiven Phase der Analyse und Planung befinden wir uns nun voller Tatendrang inmitten der Umsetzung."
Mit der Veranstaltungsreihe "Automotive in Bewegung" wurde dieses Ziel umgesetzt. Die kostenlosen Onlineseminare der Lotsenstelle informieren regelmäßig über technologische und strategische Entwicklungen am Antriebsstrang oder auch neue Geschäftsmodelle und Wachstumspotenziale in der Automobil-Branche. Die "Automotive in Bewegung"-Veranstaltungen finden in Kooperation mit regional verorteten Netzwerken oder Branchenpartnern statt. Darüber hinaus listet das Transformationswissen BW vielfältige Bildungsangebote in einer Datenbank. Diese finden entweder in Baden-Württemberg vor Ort statt oder können online belegt werden.
Die Landeslotsenstelle wird ihre Arbeit in den kommenden Jahren der Transformation bis mindestens 2024 fortführen und die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Land bei den nächsten Schritten unterstützen.