Internationalisierung
Der Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg - EU 2024 vereint am 4. und 5. Dezember 2024 in Brüssel hochrangige Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden, um wichtige Impulse für die Zukunft der europäischen Wirtschaftspolitik zu geben. Einer der vier Schwerpunkte ist der Strukturwandel der Automobilindustrie.
Der diesjährige Wirtschaftsgipfel fokussiert sich auf vier wesentliche Themen, die die Neuausrichtung der EU-Politik prägen: eine wettbewerbsfreundliche Mittelstandspolitik zur Stärkung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU), die Sicherung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit Europas im globalen Spannungsfeld, eine industriepolitische Agenda mit strategischen Rahmenbedingungen und die Zukunft der Automobilindustrie im Strukturwandel.
„Europa steht am Scheideweg. Wir brauchen eine konsequente Neuausrichtung der europäischen Politik, die Innovation und Wettbewerbsfähigkeit über Bürokratie und Regulierung stellt. Nur so können wir unsere Innovationskraft stärken und unseren Standort sichern“, betonte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, zum Auftakt des Wirtschaftsgipfels in Brüssel. Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin fordert zudem eine Korrektur der wirtschaftspolitischen Ausrichtung der EU: „Um schnell und insgesamt innovativer, produktiver und souveräner zu werden, braucht die Europäische Union starke Regionen wie Baden-Württemberg – mit herausragenden Ökosystemen und Unternehmen mit Strahlkraft, die Europa im globalen Wettbewerb voranbringen. Unsere Konkurrenten bei Innovationen und Produktivität sind die USA, China und Asien. Die EU steht in der Verantwortung, die Potenziale der starken Regionen durch die richtigen Rahmenbedingungen freizusetzen.“
Der Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg - EU 2024 soll in Brüssel auf die praktischen Erfahrungen aus Baden-Württemberg hinweisen und dafür werben, die Rahmenbedingungen zu verbessern, Innovationen zu fördern, Bürokratie abzubauen und faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. „Die Regulierungsdichte in Europa hat ein Maß erreicht, das Innovation und Wachstum hemmt. Wir müssen jetzt Prioritäten setzen: Bestehende Regelungen kritisch prüfen, Bürokratie abbauen und sicherstellen, dass neue Vorgaben die Wettbewerbsfähigkeit fördern, anstatt sie zu bremsen“, erklärte die Wirtschaftsministerin.
Baden-Württemberg beteiligt sich aktiv daran, zukunftsfähige Lösungen gemeinsam mit europäischen Partnern zu entwickeln. „Europa braucht starke Regionen, die den Wandel mitgestalten. Jetzt ist die Zeit, klare Prioritäten zu setzen und einen neuen Kurs einzuschlagen. Baden-Württemberg ist bereit, Impulsgeber für diesen Wandel zu sein“, betonte Ministerin Hoffmeister-Kraut. Der Gipfel thematisiert zentrale Herausforderungen wie die Neugestaltung einer europäischen Industriestrategie und der EU-Beihilfepolitik, die Regulierung von Chemikalien wie PFAS, die Anforderungen der Verordnung über Medizinprodukte (Medical Device Regulation, MDR) und die Auswirkungen der Entwaldungsverordnung (EUDR) auf Lieferketten und Handel bis hin zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD), der Einführung des CO₂-Grenzausgleichssystems (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) und der frühzeitigen Überprüfung der CO₂-Flottengrenzwerte in der Automobilbranche.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg