Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Wasserstofftechnologie

Wasserstoff-Roadmap für Baden-Württemberg

Das Land will die Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie weiter stärken und fördert die Zusammenarbeit der Industrie, Wissenschaft, Verbände und Politik.

City-Light-Plakat mit Schriftzug "Wasserstoff emissionsfreie Mobilität"
Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gehört zur Schwerpunkforschung im Land, sowohl für den Einsatz in der Industrie und als auch im Verkehr.
© e-mobil BW / KD Busch / Maik Nossek

Umweltminister Franz Untersteller stellte am 21. April 2020 im Kabinett die Planungen für eine Wasserstoff-Roadmap des Landes vor. „Um unser Klima zu schützen, müssen wir die erneuerbaren Energieträger auch in die Anwendungsfelder bringen, die sich bislang nur schwer elektrifizieren lassen“, sagte Untersteller. „Und die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie wird mittel- bis langfristig eine bedeutende Rolle in der Industrie und im Verkehr spielen.“

 

Wasserstoff als Erdöl von morgen

Umweltminister Untersteller sieht bei der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie großes Potenzial: „Das ist das Erdöl von morgen“.  Geht es nach Untersteller, dann soll Baden-Württemberg bei Wasserstoff  weltweit Vorreiter werden. Um dieses ehrgeizige Ziel erreichen zu können, benötigt Baden-Württemberg daher einen klaren Fahrplan, eine sogenannte Roadmap, für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Ziele einer solchen Roadmap sind, Baden-Württemberg national wie auch international als wichtigen Standort der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie zu präsentieren und die hier tätigen Unternehmen entsprechend zu positionieren. Die Roadmap habe außerdem zum Ziel, dass die langfristig erwarteten Potenziale des Wasserstoffs für die Energie- und Verkehrswende sowie für den Klimaschutz im Land selbst genutzt werden können.

 

Die Roadmap wurde auch in der bereits veröffentlichten Studie „Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie in Baden-Württemberg“ als Maßnahme empfohlen. Das Umweltministerium wird dies nun konkret umsetzen.

 

Großes Potenzial für Baden-Württemberg

Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gehört schon seit mehreren Jahren zur Schwerpunkforschung im Land. Seit Dezember 2019 fördert die Landesregierung beispielsweise die Brennstoffzellen-Forschungsfabrik HyFab, die durch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung in Ulm und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg aufgebaut wird. Das Vorhaben wird im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft mit 18,5 Millionen Euro unterstützt. 

 

Zusammenarbeit der Industrie, Wissenschaft, Verbänden und Politik

Zur Entwicklung einer Wasserstoff-Roadmap soll eine ressortübergreifende Projektgruppe unter Federführung des Umweltministeriums eingerichtet werden, die die Erarbeitung der Roadmap koordiniert. Die Erstellung der Roadmap wird in einem engen Abstimmungsprozess zusammen mit den berührten Ressorts, der Industrie, der Wissenschaft, Verbänden und Politik erfolgen. Die anschließende Umsetzung und Begleitung beziehungsweise Weiterentwicklung der Roadmap soll über eine noch zu gründende Plattform „Wasserstoff und Brennstoffzelle – H2BW“ erfolgen. Zu den zentralen Akteuren gehören sowohl kleine und mittelständische wie auch international agierende Großunternehmen sowie universitäre und außeruniversitäre Forschungsinstitutionen.

Interessierte, die die Wasserstoff-Roadmap mitzgestalten wollen, können per E-Mail an thomas.gschwind(at)um.bwl.de Kontakt aufnehmen.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg