Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Automatisiertes Fahren

Premiere für autonom fahrenden ÖPNV

Der erste autonom fahrende Bus im öffentlichen Straßenverkehr kann in Lahr bis zum 30. September 2018 getestet werden. Gefördert vom Land Baden-Württemberg und dem Regierungspräsidium Freiburg, betreibt die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) den autonom fahrenden (Klein-) Bus.

Der erste autonom fahrende Bus im öffentlichen Straßenverkehr - Foto: (c) Ministerium für Verkehr BW

Am Freitag, 13. Juli 2018, eröffnete Verkehrsminister Winfried Hermann die Strecke.

„Langfristig können autonome Busse den öffentlichen Verkehr noch näher zu den Menschen bringen, zum Beispiel im ländlichen Raum auf den letzten Kilometern zum Wohnort“, erläuterte Minister Hermann die verkehrliche Relevanz des Projektes. „Wichtig ist es, die neuen Möglichkeiten erlebbar zu machen. Hier in Lahr kann Jede und Jeder praktisch ausprobieren, was autonomes Fahren heute heißt und was vielleicht in Zukunft möglich wird. Baden-Württemberg versteht sich als Pionierland, um die neuen Technologien wie die Digitalisierung im Sinne einer nachhaltigen Mobilität zu nutzen“, so der Minister weiter.

Fahrstrecke vollständig auf öffentlichen Straßen

Kein Fahrer, kein Lenkrad, kein Gaspedal: Lediglich ein Sicherheitsbegleiter ist an Bord des elektrisch angetriebenen Fahrzeugs, der bei Bedarf eingreifen kann. Die Strecke befindet sich vollständig auf öffentlichen Straßen, womit es sich um den ersten Testeinsatz einer autonomen Buslinie im öffentlichen Straßenverkehr in Baden-Württemberg handelt. Sechs sitzende Passagieren können auf einem rund ein Kilometer langen Rundkurs außerhalb des Landesgartenschaugeländes den Bus nutzen. Kostenlos mitfahren darf jeder, der eine Landesgartenschau-Eintrittskarte oder einen gültigen TGO-Fahrschein hat.

Fahrzeug mit modernster Technik

Zum Einsatz kommt das Fahrzeug EZ 10 des französischen Herstellers EasyMile. Der Bus benötigt keine zusätzliche Infrastruktur – er richtet sich nach einer virtuellen Linie, die in der Software des Fahrzeugs abgebildet und geladen ist. Dank modernster Sensoren kann er auf den Zentimeter genau fahren und sämtliche Hindernisse und Signale auf der Straße erkennen. Im Regelfall fährt das Fahrzeug im autonomen Modus mit einer Geschwindigkeit von maximal 15 Kilometern pro Stunde. „Wir sind Vorreiter bei der Erprobung innovativer Verkehrstechnologien und wollen mit diesem Projekt inspirierende Eindrücke von zukünftigen Mobilitätsformen vermitteln“, sagte SWEG-Vorstands vorsitzender Johannes Müller.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg / Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG