Gesellschaft & Bildung
Die neue Studie beleuchtet praxisnah, wie innerbetriebliche Fachkräftequalifizierung in der Automobilindustrie erfolgen kann. Es werden Beispiele zu Weiterbildungsprozessen, Umqualifizierungen und Wege der Transferqualifizierung beschrieben. Daneben zeigt die Analyse auch Herausforderungen der Fachkräftequalifizierung auf und leitet Handlungsempfehlungen ab. Damit ist die Studie ein Ratgeber für große und kleine Unternehmen der Automobilbranche, die von Best-Practice-Beispielen und den Herausforderungen Anderer lernen wollen.
Qualifiziertes Personal ist ein elementarer Bestandteil, um in der sich wandelnden Automobilwirtschaft erfolgreich zu bleiben. Die innerbetriebliche Weiterbildung wird daher zunehmend wichtig. Die am 4. Dezember in Stuttgart vorgestellte Studie „Fachkräftequalifizierung in der Praxis - Analyse zur Darstellung von Qualifizierungspfaden in der Automobilindustrie“ beleuchtet erfolgreiche Weiterbildungsmodelle von acht Unternehmen aus der Automobilbranche, darunter die Daimler Truck AG, Schaeffler Automotive Buehl GmbH & Co KG und die Robert Bosch GmbH.
Die Studienautorinnen und -autoren vom WifOR Institute thematisieren etwa das Bildungsprogramm „Elektrofachkraft“ von Bosch, das eine umfassende Weiterbildungsmöglichkeit für produktionsnahe Mitarbeitende bietet oder das „Mini-Studium“ Softwareentwicklung von Schaeffler. Aus den detaillierten, unternehmensspezifischen Einblicken werden allgemeine Empfehlungen und Maßnahmen abgeleitet. Diesen können als Orientierung für die gesamte Branche dienen und sollen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen Anregungen im Kontext von Weiterbildung bereitstellen.
Zudem beleuchtet die Studie auch Herausforderungen der innerbetrieblichen Fachkräftequalifizierung. Dazu werden u.a. hohe Investitionskosten und ein langfristiger „Return on Invest“ oder die Abhängigkeit von externen Bildungseinrichtungen in den Praxisbeispielen thematisiert. Auch wird berichtet, wie die acht Unternehmen diese Herausforderungen gemeistert haben, etwa durch flexible und modulare Lernformate, die Integration von Theorie und Praxis oder die wichtige Rolle von Führungskräften. Daraus leitet die Studie allgemeine Handlungsempfehlungen für Unternehmen der Automobilindustrie ab, wie die Entwicklung klarer Perspektiven und Karrierepfade oder die Berücksichtigung unterschiedlicher Lernbedürfnisse.
Die Studie wurde im Auftrag der Landesagentur e-mobil BW und des Clusters Elektromobilität Süd-West erstellt. Sie kann ab sofort kostenfrei in der Publikationsdatenbank von e-mobil BW heruntergeladen werden. Erstmals wurden die Studienergebnisse gestern (4.12.2024) in Stuttgart vorgestellt. Dies fand im Rahmen des Dialogformats Transferqualifizierung und Veränderungsbereitschaft statt. Das Dialogformat findet im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW mehrmals jährlich statt und ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und der Landeslotsenstelle Transformationswissen BW.