Wasserstofftechnologie
Eine neue Studie der e-mobil BW analysiert Pro und Contra des Wasserstoffverbrennungsmotors (H2-Motor) und der Brennstoffzelle (H2-BZ) im Schwerlastverkehr. Der Vergleich zeigt: Beide Technologien haben Potenzial im Fernverkehr. Mittelfristig zeigt sich eine Tendenz für den Einsatz der H2-Brennstoffzelle.
Die Studie „Systemvergleich Wasserstoffverbrennungsmotor und Brennstoffzelle im schweren Nutzfahrzeug“ steht unter Publikationen kostenfrei auf der e-mobil BW Webseite zur Verfügung.
Die Studie wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe "e-mobil BW connects" digital vorgestellt und aufgezeichnet. Das Video steht in der Mediathek zur Verfügung.
Nutzfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen sind für 27% der CO2-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich. Obwohl in den letzten Jahren die Effizienz der Antriebe erhöht wurde, sind die Gesamt-CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen seit 1990 um 25% gestiegen. Daher stehen auch alternative Antriebssysteme, vor allem Wasserstoff als Energieträger, im Fokus. Komprimierter Wasserstoff liefert im Vergleich zur Batterietechnologie dieselbe Menge Energie bei geringerem Gewicht und Volumen. Daher versprechen wasserstoffbasierte Antriebe insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge – mit sehr hohen Anforderungen an Nutzlast, Flexibilität und Reichweite – ein großes Potenzial. Untersuchungsgegenstand der von e-mobil BW in Auftrag gegebenen Studie „Systemvergleich Wasserstoffverbrennungsmotor und Brennstoffzelle im schweren Nutzfahrzeug“ waren 40-Tonnen LKW, die den Löwenanteil der Emissionen bei den Nutzfahrzeugen erzeugen.
Für die H2-BZ konnten im Vergleich geringere Wartungskosten, höhere Effizienz und besseres Kostensenkungspotenzial als klare Vorteile gegenüber dem H2-Motor identifiziert werden. Sofern die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, verfügt die Brennstoffzelle langfristig über mehr Potenzial, um zur führenden Wasserstofftechnologie im schweren LKW zu werden. Sie weist allerdings noch Entwicklungsrisiken auf. Der H2-Motor hat große Analogien zum konventionellen Verbrennungsmotor. Das verspricht daher geringere Unsicherheiten und eine schnellere Umsetzbarkeit. Sein Kostensenkungspotenzial erscheint begrenzt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der H2-Motor kurz- bis mittelfristig eine sinnvolle Ergänzung zum Brennstoffzellenantrieb im schweren Nutzfahrzeug darstellen kann.