Automatisiertes Fahren
Das Verkehrsministerium hat einen Projektaufruf „Mobilitätsdatenarchitektur für innovative Anwendungen (MobiArch BW)“ veröffentlicht. Ziel von MobiArch BW ist es, die Verfügbarkeit und Qualität von Mobilitätsdaten zu verbessern und die Ausarbeitung innovativer Ideen für die Verwendung von Mobilitätsdaten zu fördern.
„Bessere Mobilität ist durch neue Infrastruktur nur noch teuer und langsam zu erreichen“, so Verkehrsminister Winfried Hermann. „Das digitale Zeitalter ermöglicht uns aber auf andere Weise die Mobilität zu verbessern: durch bessere Daten und Informationen. Daher wollen wir solche Dienstleistungen und Produkte im Bereich Verkehr und Mobilität fördern.“
Verlässliche Daten und zuverlässige IT-Architekturen sind eine wichtige Grundlage für nachhaltige Mobilitätskonzepte. Dabei gilt es, personenbezogene Daten zu schützen, um Eingriffe in die Privatsphäre auszuschließen. Die proaktive und ambitionierte Auseinandersetzung mit Fragen des Datenschutzes ist deshalb integraler Bestandteil der Förderung. „Mit MobiArch BW verbessern wir den Zugang zu Mobilitätsdaten für Forschung und Entwicklung, Mobilitätsdienstleister, Start-Ups und weiteren Innovatoren“, erläuterte Verkehrsminister Winfried Hermann weiter. „Im Rahmen des Datenschutzes erwarten wir von MobiArch BW eine Hebelwirkung für bessere Mobilitätsdaten und ganz konkrete Anwendungen. Zum Beispiel suchen wir eine Stadt oder einen Landkreis, die ihren Ordnungsdienst digital unterstützen lassen wollen, wie dies z.B. in Amsterdam bereits üblich ist.“
Daten zum Mobilitätsgeschehen wachsen mit jeder Nutzung von digitalen Mobilitätsservices, mit jeder Ticketbuchung und mit jeder Sekunde, in der Echtzeitdaten zum Verkehr erfasst werden. MobiArch BW regt zu Lösungen an, die Daten aus unterschiedlichen Bereichen und Systemen datenschutzkonform verknüpfen und die hierfür notwendigen Architekturen und Prozesse entwickeln.
Projektideen können bis zum 20. April 2018 einreicht werden. Für die Projektförderung stehen insgesamt rund 1 Million Euro zur Verfügung.
Zudem hat das Verkehrsministerium zum Jahresbeginn 2018 Floating Car Daten erworben, die durch eigene Datendrehscheiben wie efa-bw und die Straßenverkehrszentrale genutzt werden und auch geeigneten Projekten zur Verfügung gestellt werden können. Bei Floating Car Daten handelt es sich um Daten, die das Verkehrsgeschehen in Echtzeit abbilden. Durch solche aktuellen Informationen zum mengenmäßigen Verkehrsaufkommen auf bestimmten Streckenabschnitten können beispielsweise Informationen zu Staus sofort in öffentliche Verkehrsleitsysteme oder Routenempfehlungen von Apps einfließen. Zudem kann die Verkehrsplanung und -forschung langfristige Datenreihen zur Auswertungen der Verkehrsströme nutzen.
Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg