Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze.
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Elektromobilität

Nachhaltige Mobilität an der Hochschule Karlsruhe

An der Hochschule Karlsruhe (HKA) wurde im Rahmen des Ideenwettbewerbs "Mobilitätskonzepte für den emissionsfreien Campus" ein innovatives E-Bike-Terminal entwickelt. Ziel ist die Nutzung lokal erzeugter Energie für eine nachhaltige und energieautarke Mobilitätslösung.

Die Projektpartner bei der feierlichen Eröffnung mit Prof. Dr. Franz Quint (2. v. r.), Prorektor für Forschung, Kooperationen und Transfer der Hochschule Karlsruhe (HKA).
Uwe Krebs

„Die derzeit rasante Verbreitung von E-Bikes", so Prof. Dr. Jan Riel aus der Fakultät für Architektur und Bauwesen an der Hochschule Karlsruhe, „[...] eröffnet ein großes Potenzial zur Verlagerung auch längerer Pkw-Fahrten auf E-Bikes, was zu einer beachtlichen Reduzierung von Emissionen führen kann. Das Projekt Solar-E-Bike-Terminal der HKA greift diesen Ansatz auf und verknüpft ihn zusätzlich mit dem Ziel des nachhaltigen Bauens."

Der Prototyp besteht überwiegend aus Holz, nutzt Photovoltaikmodule zur lokalen Energieerzeugung und ist dank digitaler Baupläne leicht übertragbar. Bei der Planung der Solaranlage waren zwei Faktoren entscheidend: Die Leistung, die benötigt wird, um die E-Bikes sowie den Batteriespeicher zu laden, und die verfügbare Dachfläche der Fahrradgarage. Ziel war es, dass alle E-Bikes bei optimalen Bedingungen innerhalb einer Stunde vollständig geladen werden können. Um den Energieertrag bei wechselnden Lichtverhältnissen zu maximieren und insbesondere um auf die Verschattung durch benachbarte Bäume zu reagieren, wurden Leistungsoptimierer installiert. 

Die Konstruktion ist kreislauffähig, rückbaubar und minimalinvasiv. Gebaut wurde das Terminal gemeinsam mit Studierenden und Zimmereilehrlingen des KOMZET Bau Bühl.

E-Bike-Terminal als Beitrag zur Mobilitätswende

Das Land Baden-Württemberg hat sich ambitionierte Ziele bei der Verkehrs- und Antriebswende gesetzt, wonach bis 2030 die verkehrsbedingten Emissionen um 55 Prozent gesenkt werden sollen. Dabei ist die Förderung des Radverkehrs eine von verschiedenen Strategien zur Erreichung dieser Ziele. Denn: ein E-Bike benötigt für 100 km nur etwa ein Zwanzigstel der Energie eines Elektroautos.

„Mit der heutigen feierlichen Eröffnung des E-Bike-Terminals an der HKA können wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule nicht nur ein interessantes Angebot auf dem Weg zum klimaneutralen Campus machen, wir leisten damit auch einen protypischen Beitrag zur Gestaltung klimaneutraler Mobilität, nicht zuletzt, weil wir damit auch ein grundlegendes Problem lösen: Elektrofahrzeuge werden im Alltag nicht mit dem Solarstrom der heimischen Photovoltaikanlage geladen, wenn sie tagsüber auf dem Parkplatz beim Arbeitgeber stehen und abends der Ladestrom doch wieder aus dem Netz bezogen werden muss", so Prof. Dr. Jan Riel.

Quelle: Hochschule Karlsruhe