Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze.

Elektromobilität

e-mobil BW connects: Klimaschutz im Verkehr

Bei der digitalen Veranstaltung referierten die Europa-Abgeordnete der Grünen Anna Deparnay-Grunenberg und Holger Lösch vom Bundesverband der Deutschen Industrie zu der Frage: Wie erreichen wir die Klimaschutzziele im Verkehrssektor?

Fünf aufeinandergestapelte Würfel aus Holz mit Symbolen, die den Verlehrssektor repräsentieren (Bus, PKW, Fahrrad, Zug, Schiff) und ein Würfel mit einem Symbol für sinkende CO2-Emissionen
Anna Deparnay-Grunenberg und Holger Lösch präsentierten bei der e-mobil BW connects ihre Ansatzpunkte für mehr Klimaschutz im Verkehr.
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Die Zeit drängt - Wie erreichen wir europäische und deutsche Emissionsziele im Verkehrssektor? - lautete die Leitfrage für die digitale Veranstaltung der Reihe e-mobil BW connects, die am 7. Februar 2022 stattfand. Um diese Frage zu diskutieren und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, hat die e-mobil BW zwei hochkarätige Gäste eingeladen:

  • Anna Deparnay-Grunenberg (Die Grünen/EFA) Mitglied des Europäischen Parlaments und dort u.a. Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus 
  • Holger Lösch, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. (BDI)

 

Mobilitätswende heißt gesellschaftliche Transformation

Mit dem European Green Deal hat sich die Europäische Union zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Wichtigstes Werkzeug der EU auf dem Weg dorthin ist das Maßnahmenpaket Fit for 55. Sektorübergreifend definiert Fit for 55 Maßnahmen, um die CO2-Emissionen in der EU zu senken, so auch für den Verkehrssektor. In der Transformation zu einem emissionsarmen Mobilitätssystem setzt Anna Deparnay-Grunenberg nicht nur auf Elektrifzierung. Insbesondere mit einer stärkeren Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene könnten Emissionen eingespart werden. Die Grünen-Abgeordnete betonte in ihrem Vortrag, dass bei der Mobilitätswende die Menschen im Vordergrund stehen sollen. Neue Angebote, wie Moblitätshubs, sollen sich an den Bedarfen der Menschen orientieren. Für die Wirtschaft bietet die Transformation die Chance für neue Innovationspotenziale, bspw. im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft, und darauf, sich verstärkt am Gemeinwohl und an menschlichen Grundbedürfnissen zu orientieren. Anna Deparnay-Grunenberg sprach in ihrem Vortrag von der Transformation als ein "Abenteuer", das die gesamte Gesellschaft betreffe und das durch "Millionen von Entscheidungen" gestaltet werde. 

 

Halbierung der Emissionen bis 2030 erforderlich - Klimapfade 2.0 

Mit der Studie  "Klimapfade 2.0 - Ein Wirtschaftsprogramm für Klima und Zukunft" hat die Boston Consulting Group (BCG) im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, die aufzeigt, wie die Klimaschutzziele in allen Sektoren erreicht werden können. Hierfür ist es notwendig, die Weichen bis 2030 für eine weitgehende Elektrifzierung neuer PKW, eine Steigerung treibhausgasneutraler LKW-Neuzulassungen auf 70 Prozent und einen Import von mehr als drei Millionen Tonnen synthetischen Kraftstoffen zu stellen. Holger Lösch sprach in seinem Vortrag von den Herausforderungen, die Unternehmen erwarten, um den gesetzten Zielen gerecht zu werden, betonte jedoch auch die Chance, die diesem Umbruch innewohnt: So dürften Investitionen und Veränderungen nicht nur negativ bewertet werden, sondern es brauche Mut und Offenheit für alle möglichen Lösungen. Denn: Im Wandel hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft sei es zentral, mit alten Denkmustern zu brechen und sich in ganz neue Strukturen zu wagen. Dabei betonte er, dass Transformation absolut notwendig sei und sich die Industrie von Veränderungen nicht abschrecken lassen solle.