Unsere Wirtschafts- und Lebensweise ist durch die zuverlässige Versorgung mit Waren und Gütern geprägt. Der Güterverkehr ist ein stark wachsender Teilbereich des Verkehrs. Er ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an Transporten mit Nutzfahrzeugen der Klassen N1, N2 und N3 und stark steigenden Umweltbelastungen. Die Branche steht deshalb vermehrt im Fokus des öffentlichen Interesses. Vor diesem Hintergrund unterstützt die e-mobil BW mit ihren Cluster- und Netzwerkaktivitäten gezielt die Projektinitiierung und -begleitung zur innovativen und nachhaltigen Gestaltung des Güterverkehrs.
Die Globalisierung der Weltwirtschaft und neue Wertschöpfungsketten haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einem kontinuierlichen Wachstum der Wirtschaftsverkehre geführt. Das Sendungsvolumen der Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) hat sich durch die Möglichkeiten des Online-Handel in rund zehn Jahren annähernd verdoppelt. Diese Entwicklungen im überregionalen Güterverkehr als auch innerorts auf der letzten Meile führen zu einer Verschärfung der Verkehrs- und Umweltprobleme. Die Notwendigkeit innovativer und nachhaltiger Logistiklösungen wird immer größer. Die Logistikbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel und fordert Beteiligte zum Handeln in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht auf.
Circa ein Drittel aller zurückgelegten Kilometer auf Deutschlands Straßen sind heute dem Wirtschaftsverkehr zuzurechnen. Insbesondere im Langstreckengüterverkehr kann durch den Einsatz von Niedrig- und Nullemissions-Fahrzeugen ein hohes CO2 -Einsparungspotential realisiert werden. Zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verkehr ist die Elektrifizierung von Antrieben daher ein wichtiges Lösungselement, das mit batterieelektrischen Antrieben, Hybrid-Oberleitungs-LKW sowie Brennstoffzellenfahrzeugen erreicht werden kann. Die e-mobil BW begleitet diese Entwicklung und fördert mit ihren Cluster- und Netzwerkaktivitäten die Initiierung zahlreicher Forschungs- und Anwendungsprojekte zur Weiterentwicklung dieser Schlüsseltechnologien.
Um den Markthochlauf von E-Lkw zu beschleunigen ist ein zeitnaher Aufbau von Tank- und Ladeinfrastruktur notwendig. In Baden-Württemberg wird der Ausbau der Infrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge in den Klassen N2 und N3 technologieoffen vorangetrieben.
Die Gestaltung der urbanen Logistik gilt als eine der zentralen Herausforderungen der Mobilitätswende. Einerseits geht es darum, in Städten und Gemeinden die Belieferung mit Waren und Gütern sicherzustellen. Andererseits müssen die mit der urbanen Logistik verbundenen Prozesse auch bei einem weiterhin wachsenden Sendungsvolumen zunehmend stadt- und klimaverträglicher bewältigt werden können. Dies gilt insbesondere auch für die kleinteilige (Endkunden-)Belieferung mit Paketen in den urbanen Ballungsräumen, die überwiegend von Dienstleistern im Kurier-, Express- und Paketbereich (KEP) durchgeführt wird. Die e-mobil BW bietet u.a. mit ihren Publikationen eine Einführung zur Thematik der nachhaltigen KEP-Logistik.
Innovative Logistikkonzepte wie beispielsweise Paketbahnen oder Mikro-Depots, über die Pakete in Quartieren konsolidiert und auf das Lastenrad umgeschlagen werden können, sind Ansätze, mit denen die Verkehrs- und Umweltbelastung reduziert und die Attraktivität der Kommunen verbessert werden können. Auf der Karte sind baden-württembergische Kommunen und Akteure markiert, die bereits Projekte und Umsetzungserfahrungen im Bereich der KEP-Logistik besitzen.