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Weltweit erste agile Batteriezellfertigung eröffnet

Um Batteriezellen – etwa für die Elektromobilität oder Elektrowerkzeuge – künftig flexibler herstellen zu können, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) eine agile Batteriezellfertigung aufgebaut.

Blick in eine Fabrikhalle zur Fertigung von Batteriezellen
Pilotlinie einer agilen, modular aufgebauten Batteriezellfertigung in der Karlsruher Forschungsfabrik
© Amadeus Bramsiepe, KIT

Mit einem flexiblen, roboterbasierten Produktionssystem sollen künftig individualisierte Batteriezellen effizient und ressourcenschonend produziert werden. Das Projekt stärkt die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs und ermöglicht eine nachhaltige Reaktion auf volatile Märkte. Bund und Land förderten den Aufbau mit insgesamt knapp 19 Millionen Euro.

Im Rahmen des Projekts AgiloBat entwickelten die Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zusammen mit Exyte innovative "Microenvironments" – kleine, lokal geschützte Trockenräume, die die feuchtigkeitsempfindlichen Materialien der Batteriezellen bewahren. Diese neuen Roboterzellen benötigen weniger Energie als traditionelle Systeme und bieten somit ein großes Potenzial zur Energieeinsparung. Das System ist durch einen digitalen Zwilling, eine virtuelle Kopie des Produktionsprozesses, optimierbar und ermöglicht eine intelligente, KI-gestützte Prozesssteuerung.

Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie

Die Fertigungstechnik wurde gemeinsam mit mittelständischen Maschinenbauunternehmen entwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit auch in kleinen und spezialisierten Produktionsmärkten zu sichern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mit insgesamt 19 Millionen Euro gefördert.

Die Entwicklung dieser flexiblen Batteriezellfertigung könnte für die Energiewende und die Weiterentwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen von großer Bedeutung sein. Durch die Möglichkeit, individuelle Batteriezellen effizient und ressourcenschonend zu produzieren, unterstützt die Technologie eine schnellere Anpassung an Marktanforderungen und fördert die Innovation im Bereich erneuerbare Energien und umweltfreundliche Transportlösungen.

Partnerschaften und weitere Forschungsziele

Neben KIT sind sieben Institute des KIT, das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie beteiligt. Auch Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau wie Coperion und Siemens unterstützen das Projekt. Ziel ist es, nachhaltige, variantenflexible und automatisierte Fertigungslösungen für die Batterieindustrie zu entwickeln und die Nutzung neuer Materialsysteme zu ermöglichen.

Quelle: Pressemitteilung KIT – Karlsruher Institut für Technologie