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Automatisiertes Fahren

Landesregierung informiert sich über Mobilität der Zukunft

Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Hochschule Karlsruhe (HKA) entwickeln Technologien unter anderem für intelligente nachhaltige Verkehrssysteme, Elektromobilität und autonomes Fahren. Bei einem Besuch haben sich der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Verkehrsminister Winfried Hermann über aktuelle Forschungsprojekte informiert.

Prof. Nejila Parspour, Direktorin des Instituts für  Elektrische Energiewandlung, Universität Stuttgart; Prof. Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT; Wissenschaftsministerin Petra Olschowski; Verkehrsminister Winfried Hermann; Ministerpräsident Winfried Kretschmann; Prof. Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten des KIT; Prof. Rose Marie Beck, designierte Rektorin der Hochschule Karlsruhe; Prof. Frank Artinger, Rektor der Hochschule Karlsruhe; Prof. Tobias Düser, Institut für Produktentwicklung, KIT, beim Gespräch zur Mobilität der Zukunft in Karlsruhe.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Verkehrsminister Winfried Hermann bei den Gesprächen zu Forschung zu nachhaltiger und effizienter Mobilität in Karlsruhe.
© Markus Breig, KIT

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Hochschule Karlsruhe präsentierten der Landesregierung am 12. Januar 2024 gemeinsam mit Partnern aktuelle Projekte und Ergebnisse aus der Mobilitätsforschung. Im Fokus des Besuchs von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Verkehrsminister Winfried Hermann stand der InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) in dem das KIT und die Universität Stuttgart – gefördert durch das Land – an zukunftsfähigen Mobilitäts- und Produktionslösungen arbeiten. Ebenfalls im Mittelpunkt stand das Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität (BWIM), das als unabhängiger Think- und Do-Tank zur aktiven Gestaltung der Mobilitätswende in Baden-Württemberg beiträgt.

„Die Automobilbranche erlebt gerade den größten Umbruch in ihrer Geschichte. Damit sie auch in Zukunft eine unserer Schlüsselbranchen und ein bedeutender Innovationstreiber bleibt, haben wir in Baden-Württemberg schon vor einigen Jahren den Strategiedialog Automobilwirtschaft als erfolgreichen Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik initiiert. Ein wesentlicher Baustein dabei ist der InnovationsCampus Mobilität der Zukunft, der ins Leben gerufen wurde, um gemeinsam schnell und flexibel neue Technologien entwickeln zu können. Dass dies gelungen ist, zeigen die heute vorgestellten Forschungsprojekte. Ich bin beeindruckt, was das KIT, die Universität Stuttgart, die Hochschule Karlsruhe sowie alle beteiligten Akteure bisher in kurzer Zeit erreicht haben“, sagte Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg.

 

Projekte und Demonstratoren von E-Motoren bis Batterierecycling

Die Geschäftsleitung mit Dr. Sandra Kauffmann-Weiß vom KIT und Dr. Max Hoßfeld von der Universität Stuttgart stellten der Landesregierung den ICM vor. Gleichzeitig präsentierten Forschende des ICM  Projekte und Demonstratoren, insbesondere zur nachhaltigen Produktion von E-Motoren, vor. Ein Beispiel ist der fahrbereite Elektroauto-Demonstrator „eVee“: Seine Besonderheit liegt in der Verbauung neuartiger E-Motoren ohne Seltene Erden, die die Wissenschaftler:innen eigens entwickelt haben. Das Konzept entspricht einem flexibel einsetzbaren Leichtfahrzeug, das zum Beispiel als Teil einer autonomen Carsharing-Flotte zur nachhaltigen und vernetzten Mobilität beiträgt. Als modulare Testplattform dient das Fahrzeug der Erprobung von Hard- und Softwarekomponenten. Des Weiteren stellten die Forschenden des ICM Industrietransferprojekte vor, beispielsweise zu Möglichkeiten durch die Digitalisierung im Energiemanagement und zum Recycling von Batterien.

 

Der InnovationsCampus Mobilität der Zukunft

Wie wir mobil bleiben und dabei die natürliche Regenerationsfähigkeit der Erde beachten – dieser Frage gehen die Forschenden der Universität Stuttgart und des KIT und weiteren Partnern gemeinsam im ICM nach. Seit 2019 arbeiten dort über 300 Forschende an neuen Lösungen für die Verkehrs- und Mobilitätswende. Wichtige Forschungsthemen sind hierbei neue Ansätze für Elektromotoren ohne Seltene Erden, ressourcenschonende Fertigungsverfahren und selbstlernende Software-Systeme für Fahrzeuge. Ziel des ICM ist es, standort- und disziplinenübergreifend neue, bahnbrechende Technologien für eine nachhaltige und effiziente Mobilität und Produktion von morgen hervorzubringen sowie deren Transfer in die Industrie zu fördern. Gleichzeitig ist es dem ICM ein wichtiges Anliegen, exzellente Nachwuchsforschende zu gewinnen und Gründungen aus der Wissenschaft zu unterstützen. Der ICM ist eine der größten Initiativen zur Mobilität und Produktion der Zukunft in Deutschland und wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg – als einer der Schwerpunkte im „Strategiedialog Automobilwirtschaft“ des Landes – seit 2019 mit über 65 Millionen Euro gefördert.

 

Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität

„Mobilitätskompetenzen fördern und vernetzen, interdisziplinär und hochschulübergreifend Strategien entwickeln und forschen, Verwaltung und Politik beraten und die Zukunft der Mobilität für alle erlebbar machen: Dafür steht das Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität mit seinen Teams an den Hochschulen Karlsruhe, Biberach, Nürtingen-Geislingen, Offenburg und der Universität Konstanz“, veranschaulichte der stellvertretende BWIM-Sprecher Professor Markus Stöckner und präsentierte gemeinsam mit jungen Forschenden der Hochschule Karlsruhe einige aktuelle Projekte.

So werden am BWIM unter anderem der Einsatz von Lastenrädern für den Warentransport von Logistik- und Handelsunternehmen erprobt, nachhaltiges Asset-Management der Verkehrsinfrastruktur entwickelt sowie die Nutzungsmotive des Nahverkehrs oder die Wirksamkeit des Deutschlandtickets auf das Verkehrsverhalten der Menschen untersucht. Eine Virtual-Reality-Simulation – installiert auf einem mobilen Truck – soll lokale Mobilitätsszenarien direkt vor Ort interaktiv erlebbar machen. Ebenso wie temporäre Raum- und Verkehrsexperimente in baden-württembergischen Kleinstädten, die im Frühling 2024 in Weil der Stadt und Sulz am Neckar starten werden.

 

Verbundprojekt move.mORe

Das Verbundprojekt „Nachhaltige Mobilität in der Oberrheinregion – move.mORe“ der Hochschulen Karlsruhe und Offenburg verfolgt das Ziel, Lösungen für die nachhaltige Mobilität von Menschen und Waren und zur Energiewende in der Region Oberrhein – vor allem im ländlichen Raum – zu erarbeiten und regionalspezifisch zu implementieren. Der Fokus liegt auf der Verkürzung oder Vermeidung von Wegen zur Arbeit oder zur täglichen Versorgung sowie auf der Nutzung effizienter und emissionsfreier Mobilität wie Fußverkehr, E-Bikes, ÖPNV oder Sharing-Angebote. Bei der Umsetzung wird vor allem auf die Partizipation der Beteiligten und den gesellschaftlichen Dialog gesetzt. Die bedarfsgerechte Energieversorgung mit lokal zur Verfügung stehenden regenerativen Energien für die Mobilität von Personen und Waren stehen ebenso im Mittelpunkt wie multimodale regionale Logistikkonzepte für den Gütertransport und digitale Dienste für die Benutzer.

 

Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)